Die Kulturindustrie ist schwergewichtiger als Automobil und Luxus

 
Der Direktumsatz der Kultur und Kreativindustrie (ICC) in Frankreich beläuft sich auf 61,4 Mrd. Euro, während in der Automobilindustrie 60,4 Mrd. und im Luxusbereich 52,5 Mrd. umgesetzt werden gemäß einer Studie der Ernst & Young Unternehmensberatung.
 
Die Studie hat ein pädagogisches Ziel: mit der ökonomischen Bedeutung des kulturellen Sektors vertraut zu machen, aber auch mit gewissen Ideen aus Frankreich und Brüssel aufzuräumen, denen zufolge die Kultur ausschließlich "ein Abgrund öffentlicher Finanzierungen und Subventionen" sei, wie ein mit dem Vorgang Vewrtrauter äußerte.
 
Sektor um Sektor liegen die grafischen und plastischen Künste (Museen, Galerien, Kunstverkäufe, Design usw.) voraus mit 19,8 Mrd. direktem und verbundenem Umsatz, aber auch hinsichtlich der Beschäftigungszahlen (307.716).
 
Das Fernsehen bringt es auf 14,9 Mrd. Euro und 176.467 Beschäftigte, die Musik auf 8,6 Mrd. und 240.874 Beschäftigte, die darstellenden Künste (Theater, Tanz, Oper, Musikveranstaltungen usw.) 8,4 Mrd. und 267.713 Beschäftigte, Videospiele 5 Mrd. und 23.635 Beschäftigte, und schließlich das Kino 4,4 Mrd. und 105.890 Beschäftigte.
 
Ferner enthüllt die Studie, dass trotz der Krise der Beschäftigtenanteil der ICC Europas zwischen 2000 und 2007 um durchschnittlich 3,5 % pro Jahr gestiegen ist.
 
"Es gibt vernachlässigte Sektoren, wie die Herstellung von Musikinstrumenten - früher ein Exportschlager", fügt er hinzu.
 
"Wenn uns von Exzellenz berichtet wird, rückt man gemeinhin die Pharmazie, die Luftfahrt, Luxus und Tourismus in den Vordergrund, aber man erwähnt selten die Kultur, die doch einer der wenigen Sektoren mit einer ausgeglichenen Handelsbilanz ist", schließt Marc Lhermitte, Partner bei Ernst & Young.
 
(Quelle: Challenges.fr mit AFP)